Petra Tomanek

Petra Tomanek Jodlerin, Vizedirigentin und Webmistress

Jodlerin und Vize-Dirigentin Petra Tomanek ist seit Februar 2019 bei der Jodlergruppe

 

Petra, du kommst aus einer Familie in der viel und oft gesungen wird. War das schon immer so? 

Ja, bereits meine Grossmutter jodelte zu Hause mit Ihren zwölf Kindern und geniesst es heute noch im Alter von 92 Jahren, wenn bei Familienfesten gejodelt wird. Diese Jodlergene hat sie an meine Mutter und meine Mutter an ihre Kinder weitergegeben.

 

Wann hast Du mit dem Singen/Jodeln angefangen? 

Bereits im Alter von 3 Monaten habe ich meine ersten Jodelübungen absolviert. Da das Jodeln immer um mich herum war, erlernte ich dieses wie meine Muttersprache.

Erste Jodelübungen mit 3 Monaten

Hast Du ein Lieblingslied? 

Da gibt es einige. In jeder Formation, in welcher ich singe, gibt es meine Herzenslieder.


Wenn Ja, welches und warum? 

Bei den Solo-Kompositionen sind es „Wenn’s taget“ und der „Seebodenalp-Jodel von Hans Aregger. Das Lied beschreibt wunderschön das Morgenkonzert der Vögel, welches ich immer wieder auf dem Weg zur Arbeit geniesse und der Jodel besingt die Alp, wo ich meine ersten 4 Lebensjahre verbracht habe.

Bei den Terzett-Kompositionen sind es vor allen die Stücke, bei denen die drei Stimmen zusammen mit der Handorgelbegleitung besonders schön harmonieren. Das kommt im Lied „Harmonie“ von Edi Gasser besonders gut zur Geltung. Bei den Chorliedern mag ich am liebsten diejenigen Kompositionen, bei denen etwas von den Jodelstimmen gefordert wird, wie z.B. bei „Lueged, losed, gniesset“ von Marie-Therese von Gunten oder beim „Heech obe“ von Ruedi Rymann.


Du warst in diversen Vereinen, wo siehst Du die Unterschiede? 

Ein grosser Unterschied habe ich beim Liederrepertoire festgestellt. Als ich nach über 20 Jahren in einem neuen Chor begonnen habe, kannte ich gerade 2 Lieder, obwohl sich in meinem Repertoire mehr als 50 Jodellieder angesammelt haben. Der grösste und wichtigste Unterschied ist jedoch der Umgang miteinander. Ich geniesse die Harmonie und den respektvollen und freundschaftlichen Umgang, der bei der Jodlergruppe Swissair gepflegt wird. Niemand wird allein gelassen und man ist füreinander da. 


Bist Du noch in weiteren Vereinen? 

Nein. Ich möchte meine Freizeit nicht mehr überladen mit Verpflichtungen diversen Vereinen gegenüber. Es ist mir wichtiger bei einem Verein dabei zu sein und dafür mit ganzem Einsatz und Herzblut. 


Viele Jahre warst Du im Jodelverband tätig. Was waren Deinen Aufgaben?

Ich war ziemlich genau 20 Jahre im Nordostschweizerischen Jodlerverband tätig. In den ersten 10 Jahren war ich als Jodelkurs-Leiterin aktiv. Dabei habe ich jodelinteressierten Frauen und Männern die Technik des Jodelns beigebracht. Parallel dazu habe ich im Jahr 2011 das Amt der Protokollführerin und Sekretärin übernommen. Als die Stelle der Obfrau Jodeln ein Jahr später frei wurde, habe ich in dieses Vorstandsamt gewechselt. Zu meinen Aufgaben als Obfrau Jodeln gehörten das Organisieren von diversen Jodler-, Jodelkursleiter- und Dirigenten Aus- und Weiterbildungen im Verbandsgebiet. Zudem war ich im Gremium der Kursschefs des eidgenössischen Jodlerverbands.  

 

Was hat Dir am besten gefallen?

Ich habe als Obfrau Jodeln am meisten die Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern und den Kursleitenden geschätzt. Man konnte sich aufeinander verlassen und die Treffen waren immer sehr gemütlich und gesellig.

 

Du bist verheiratet, wie steht Dein Mann zum Jodeln?

Mein Mann ist kein Jodler oder Sänger, da seine Stimme zusammen mit anderen nicht immer sehr harmonisch klingt. Aber er hat ein hervorragendes Musikgehör und ist mein bester Kritiker. Er begleitet mich an Jodelanlässe und lässt sich auch gerne als Fotografen oder als Tonaufnahme-Produzent engagieren.

 

Welche Hobbys hast Du?

Ich geniesse es in meiner Freizeit und bei schönem Wetter zusammen mit meinem Mann mit unseren Motorrädern Touren durch die ganze Schweiz und die umliegenden Nachbarländer zu unternehmen. Als weiteren Ausgleich lasse ich oft den Tag mit einer Strickarbeit auf dem Sofa vor dem Fernseher ausklingen. Zudem besuchen mein Mann und ich gerne die Hockey-Matches des ZSC. Wir besitzen seit Jahren Saison-Abos, versuchen möglichst bei jedem Heimspiel dabei zu sein und unterstützen unser Team durch lautstarkes Anfeuern.

 

Wie bist Du zur Jodlergruppe gekommen?

Bei einem Konzert mit einem vorherigen Chor, wurde ich durch ein Mitglied der Jodlergruppe Swissair Kloten angesprochen, dass sie eine weitere Jodlerin suchen und falls ich Lust hätte, ich mich doch bei Tiziano Rosa, dem Präsidenten, melden soll. Da ich bei dem vorherigen Chor nicht mehr glücklich war und der Abschied davon für mich bereits entschieden war, meldete ich mich und war sofort Feuer und Flamme.

 

Was hat Dich dazu bewogen beizutreten?

Ich habe mich mit Tiziano Rosa getroffen und wir haben uns ausführlich über die Wünsche und Erwartungen der Jodlergruppe Swissair an eine Jodlerin und meine Wünsche und Erwartungen an die Jodlergruppe Swissair ausgetauscht. Dabei haben wir festgestellt das wir das Heu auf der gleichen Bühne haben. Mir haben die kompetente und verantwortungsvolle Führung durch den Präsidenten grossen Eindruck gemacht und als ich bei der ersten Probe so herzlich und freundschaftlich willkommen geheissen wurde, war mein Entscheid klar. Ich wollte mich in die Familie der Jodlergruppe Swissair aufnehmen lassen.

 

Du bist Jodlerin und Vize-Dirigentin. Stellt das innerhalb der Gruppe ein Problem dar?

Ich bin Jodlerin mit Leib und Seele und meine liebste Funktion im Chor ist das Singen und Jodeln. Da ich jedoch, durch meine Arbeit als Jodelkursleiterin, einiges an Knowhow für die Dirigentenfunktion mitbringe, möchte ich den Chor bei Bedarf auch gerne in dieser Funktion unterstützen. Ich habe in den letzten Proben, die ich als interimistische Chorleiterin geleitet habe, die Akzeptanz und Wertschätzung meiner Person in dieser Funktion durch die Jodlerkameraden erfahren und bin deshalb überzeugt, dass sowohl der Chor und die Dirigentin, als auch ich, wunderbar zusammenarbeiten können.

 

Wie gehst Du damit um, dass das eidg. Jodlerfest in Basel abgesagt wurde?

Ich bedauere die Absage des eidg. Jodlerfestes sehr und mir tun die Organisatoren dieses wunderbaren Festes sehr leid. Sie haben so viel an Arbeit, Enthusiasmus und Energie in die Planung und Organisation des Jodlerfestes gesteckt und können nun ihre Lorbeeren nicht ernten. Es wäre bestimmt ein wunderbares Fest geworden. Mir fehlen die Treffen und Anlässe mit der Jodler-, Alphornbläser- und Fahnenschwingerfamilie. Ich bin aber überzeugt, dass wir nächstes Jahr in Appenzell ein bombastisches Nordostschweizerisches Jodlerfest feiern können.

 

Was möchtest Du unseren Lesern auf den Weg geben? 

Wir, die Jodlergruppe Swissair Kloten, sind bald wieder in der Öffentlichkeit anzutreffen und können es kaum abwarten unsere Probenarbeit mit der neuen und motivierten Dirigentin, Daniela Müller,  aufzunehmen. Wir freuen uns darauf, Sie bald wieder mit Liederdarbietungen und Konzerten zu erfreuen. Die Auftrittstermine sind immer auf unserer Internetseite www. jodlergruppe-swissair.ch aufgeführt.