Hans Reusser

Hans Reusser (Housi) Sänger 2. Bass

Housi, Du sagst, dass Du durch Zufall in die Jodlergruppe «hineingeraten» bist. Wie kam das? 

Es war so, dass ich im Gespräch mit meinen damaligen Arbeitskollegen, direkt darauf angesprochen wurde. Ich beschloss einmal zu schnuppern. Es hat mir so gefallen, dass ich mich gleich angeschlossen habe. 


Was gefällt Dir bei der Jodlergruppe? 

Das Zwischenmenschliche passt mir sehr gut. Es sind so viele verschiedene Charakteren dabei und doch funktioniert es. Die Mitglieder kommen alle aus einer anderen Region und aus anderen Berufen. Wenn auch in der Zwischenzeit nur noch ein kleiner Teil im festen Arbeitsleben steht, gibt es immer wieder Themen, die uns über die guten alten Zeiten der Swissair erzählen lassen. Das Grossartige an den Proben ist, dass wir auch Platz haben um einen «blöden Spruch» zu machen. Was aber ganz speziell ist, sind die guten Gespräche, die sich immer wieder neben der Probe ergeben. Jeder hat sein «Bündeli» zu tragen und man ist froh, sich im Einzelgespräch oder mit mehreren zusammen auszutauschen. 


Was bedeutet für Dich das Vereinsleben? 

Ein Verein ist ein wichtiger Ausgleich zu meinem Beruf. Ich bin Betriebselektriker an der ETH, und amte als Vorstand in der Baugenossenschaft in der ich wohne und wo ich als Haustechniker mein Fachwissen einbringen kann. Es ist auch eine Ergänzung zum «normalen» Alltag. Da macht man Sachen, die Spass machen. Wir haben zum Beispiel schon sehr viele Bauten und Konstruktionen für die Jodlergruppe erschaffen und an Jodlerfesten oder an Events präsentiert. Ich bin der Handwerker. «Wärchlä isch halt öppis schöns». Diese Arbeiten in der Gruppe geben einen Zusammenhalt und erfüllen mich mit einem super Gefühl.


Wo liegen Deine Prioritäten? 

Ich glaube, dass das Wichtigste ein guter Ausgleich ist. Das Bedeutet, dass ich für meine Familie da bin und auch weitere Interessen verfolge, die für meine work life balance wichtig sind. 


Die da wären? 

Wie bereits angesprochen geht es um Gespräche, handwerkliche Tätigkeiten, aber auch Skifahren, Töff-Touren quer durch Europa und auch Amerika gehören dazu. 


Wir haben noch gar nicht über Deine Hobbys gesprochen. 

Ja wie gesagt, Töff, Ski, werkeln. Meine grosse Leidenschaft ist Strom. Deshalb liebe ich Elektrofahrzeuge. Die Elektromobilität ist vermutlich das intensivste Hobby, das ich habe. Ich fahre seit Jahren ein Klein- Elektrofahrzeug, welches mich immer wieder technisch fordert, aber ich liebe es. 


Wir haben über Deine Hobbys gesprochen, das Thema Vereinsleben vertieft und wissen gar nicht wie Du mit dem Singen angefangen hast.

Eigentlich habe ich immer gerne gesungen. Schon in der Schule spürte ich, dass Singen etwas bewegt. Eine eigentliche Karriere habe ich nicht gemacht, aber mit Freunden und Kollegen habe ich immer gerne gesungen. In der Beiz hat es sich oft ergeben, dass man in einer illustren Runde angefangen hat zu singen, bis der Morgen graute. 


Bist Du noch in anderen Vereinen engagiert? 

Ja, ich gehöre noch einer Töff-Gruppe an und bin Mitglied in einem Verein für Elektromobilität. 


Hattest Du nie Lust auf eine Tätigkeit im Jodlerverband? 

Nein, da ich das Mitmachen im Jodlerklub zum Plausch mache. 


Welchem Register gehörst Du an?

Ich fühle mich wohl im zweiten Bass. Das ist definitiv meine Tonlage. Doch, man höre und staune, bin ich vor über 30 Jahren im 1. Tenor gestartet. Leider haben wir in unserer Stimme auch etwas „schräge“ Töne und die mag ich ganz und gar nicht. 


Wie, schräge Töne? 

Töne mit Kreuzvorzeichen. Diese Töne sind für mich ein Graus. Sie passen nicht in mein persönlich musikalisches Empfinden. 


Wohin geht denn Dein Musikgeschmack? 

Am liebsten habe ich Rock, Pop und natürlich Blues. 


Und der Jodler-Gesang? 

Ich bin damit aufgewachsen. Alles was in den Jodelliedern besungen wird, habe ich in meiner frühesten Jugend erlebt. Wir haben, auf ziemlich genau 1140 m ü. M eine Alpwirtschaft im Eriz betrieben. Daher weiss ich, wovon wir singen. 


Letzte Frage: Wie sieht es aus mit „Nachwuchs“? 

Natürlich können wir immer gute Stimmen brauchen. Am liebsten wäre mir, wenn wir unser Brauchtum auch in Stadtnähe noch lange pflegen könnten. Und lasst euch gesagt sein; In einer Kathedrale oder Kirche zu Singen ist immer wieder ein super Erlebnis